Ein grimmiges Märchen

Dies Märchen spielt zu einer Zeit,
da gibt es Drachen weit und breit.

Fressen liebt das Monsterpack.
Nur einer hat dafür Geschmack.

Keiner kann bei seinesgleichen
ihm als Gourmet das Wasser reichen.

Man kennt ihn nur als Dragobert,
der Königstöchter gern verzehrt.

Als er an einer beinah stirbt,
den Magen sich durch sie verdirbt,

ist, weil er sowas furchtbar haßt,
der neue Vorsatz schnell gefaßt,

nur Meerjungfrauen zu begehren,
sich so gesünder zu ernähren.

Da er, wie alle Feuerdrachen,
es auch haßt sich naß zu machen,

stellt sich unser Ungeheuer
auf eine Klippe und speit Feuer.
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Statt was anderes zu mampfen,
möchte er das Meer verdampfen.

Das Meer ist aber riesengroß,
drum geht die Sache in die Hos!

Wellenberge rollen heran,
bis der ärmste nicht mehr kann.

Schließlich kippt er von den Socken,
fällt ins Wasser, bleibt nicht trocken,

bricht sich Knochen vom Gerippe
bei dem Fall von der Klippe.

Die Flügel kann er nicht mehr spüren,
nur noch mit den Armen rühren

in dem feuchten Element,
das er leider gar nicht kennt.

Dabei schluckt er auch noch Wasser.
Sein Gesicht wird immer blasser.

Da rettet ihn aus höchster Not
ein Wassermann vor dem Tod.

Dieser zieht den schweren Drachen
aus der Tiefe hin zum Flachen,
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wo er nicht mehr untergeht,
weil er ganz von selber steht.

Kaum hat dieser Luft bekommen,
fragt er ihn noch ganz benommen:

"Wem verdanke ich mein Leben?
Was kann ich zum Dank dir geben?"

"Ich bin Neptun, Herr der Meere.
Nur eins gibt es, was ich begehre.

Ich sah des Königs Töchterlein.
Ihr Antlitz wirkte gar so fein.

Sie spazierte dort am Strand.
Seitdem bin ich von ihr gebannt."

Dragobert meint daraufhin:
"Dieser Wunsch hat keinen Sinn,

denn wer Prinzessinnen verzehrt,
dem wird Übelkeit beschert."

Der Wassermann blickt ganz verstört.
Hat er sich etwa grad verhört?

Er hebt die Stimme und erklärt:
"Du verstehst das ganz verkehrt.
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Ich verzehre mich nach ihr,
fühl mich übel jetzt und hier,

will mich doch mit ihr vermählen
und sie nicht als Mahlzeit wählen!

Das Problem besteht darin,
daß ich hier im Wasser bin.

Bin solang ins Meer verbannt,
kann solange nicht an Land,

bis sie diesen Zauber bricht,
indem sie sich ganz mir verspricht.

Wenn Liebe die Magie entfacht,
trotzt kein Zauber ihrer Macht.

Berührn sich einmal unsere Zungen,
füllt sie dabei meine Lungen,

mit der Atemluft zum Leben,
kann ich mich an Land begeben."

Dragobert der ratlos kuckt,
fragt Neptun, der die Schultern zuckt:

"Natürlich kann ich sie dir bringen,
doch wird es dir dann noch gelingen,
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die Prinzessin zu verführen,
deine Lippen zu berühren?"

Neptun sagt: "So wird's nicht gehen,
doch habe ich ein paar Ideen.

Erst einmal mußt du sie rauben,
so daß alle Menschen glauben,

daß du wieder hungrig bist
und daß du die Prinzessin frißt.

Du bringst sie dann hier ans Meer
und dann komme ich daher,

schlag aufs Wasser bis es schäumt,
bis es sich ganz hoch aufbäumt!

Auf den Wogen dieser Flut
reite ich voll Wagemut

zu dir und deinem Diebesgut
und du mußt brüllen voller Wut!

Wenn ich dann die schöne Frau,
dir aus deinen Klauen klau,

so ist das alles nichts als Schau,
damit sie denkt, was ich mich trau.
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Sobald sie sich gerettet denkt,
wird mir ein Kuß von ihr geschenkt!"

Dragobert nickt voll Respekt
für das, was Neptun da ausheckt:

"Dieser Plan könnte klappen.
Ich werd mir die Prinzessin schnappen.

Sobald ich wieder fliegen kann,
nehm ich mich der Sache an."

Darauf das schlaue Wasserwesen:
"Du wirst jetzt gleich voll genesen,

brauchst nicht erst lange zu verweilen!
Meine Zauberkraft wird dich heilen."

Doppelt nun zum Dank verpflichtet,
wird der Auftrag gleich verrichtet.

Alles läuft so wie geplant.
Niemand hat davon geahnt,

daß alles nur ein Schwindel ist
und eine ganz gemeine List.

Nach vorgetäuschter Hilfsaktion,
folgt daher nun ersehnter Lohn.
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Kaum wird der Prinzessin klar,
vorüber ist nun die Gefahr,

so daß sie nichts mehr fürchten muß,
gibt sie dem Retter einen Kuß.

Neptun fragt sie ganz verzückt:
"Mein Schatz hältst du mich für verrückt,

wenn ich um deine Hand anhalte
und dich behalt als meine Alte?"

Sie findet das zwar wunderbar,
doch möchte erst vor den Altar,

wenn ihr Vater dem zustimmt
und ihn auch bei sich aufnimmt.

Doch der hat erst einmal getobt
und dann feierlich gelobt,

daß seine Tochter nur der kriegt,
der den Drachen ganz besiegt.

Erst wenn er Dragobert so bezwingt,
daß der kein Unheil mehr vollbringt,

wird die Prinzessin seine Braut
und für sie ein Schloß gebaut.
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Neptun kann sich kaum begeistern,
denkt: "Wie soll ich das nur meistern?

Anstatt Dragobert zu suchen,
würd ich den König gern verfluchen!

Doch die Prinzessin wär mir böse,
wenn ich so die Sache löse.

Vielleicht gelingt mir mit Geschick
noch einmal ein guter Trick!?"

Von solch Gedanken stets begleitet,
während er zum Meer hin reitet,

trifft er am Ausgang einer Schlucht,
das Ungeheuer, das er sucht.

"Hey, was machst den du da hier",
fragt ganz verblüfft das Ungetier.

"Fand etwa keine Hochzeit statt,
oder hast du sie schon satt?

Hab ich dir nicht gleich erklärt,
daß dir übles widerfährt!?

Man soll die Finger davon lassen,
sich mit Königstöchtern zu befassen!"
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Neptun, der bereits durchblickt,
wie das Drachenwesen tickt,

wonach so einem es gelüstet,
entgegnet Dragobert entrüstet:

"Du denkst wohl immer nur ans Fressen.
Die Hochzeit ist noch nicht gegessen.

Der alte König legt sich quer,
macht mir das Leben ziemlich schwer.

Um seine Tochter zu erhalten,
muß ich erst mal dich ausschalten!"

Dragobert ist so erstaunt,
braucht eine Weile bis er raunt:

"Was, du willst mich alle machen?
Ha, da kann ich ja nur lachen."

"Bleib ruhig, ich hab nur ausgesprochen",
wird er von Neptun unterbrochen,

"was der König von mir will
und nicht gemeint, daß ich dich kill!

Vielmehr hab ich die Idee,
daß ich den König hintergeh.
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Um den Erfolg zu erzielen,
müßtest du jedoch mitspielen!

Zieh ich dich aus dem Verkehr,
nehm dazu einen Käfig her,

wird kaum der König anders können,
als mir seine Tochter gönnen.

Sitz ich dann endlich auf dem Thron,
wird nicht nur Freiheit sein dein Lohn!

Den Alten König darfst du fressen,
samt seiner leckersten Mätressen.

Damit nicht irgendwer entdeckt,
das alles war nur ausgeheckt,

tarnen wir die ganze Sache,
als deinen Ausbruch und als Rache."

Daraufhin muß unser Drachen
erst einmal sehr schrecklich lachen:

"Ziemlich böse ist das, ehrlich.
So was finde ich ganz herrlich.

Drum kannst du dabei auf mich zählen.
Bald schon wirst du dich vermählen!"
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Neptun ist nun guter Dinge,
meint, damit der Plan gelinge,

muß nur noch ein Käfig her,
doch das sei nicht allzu schwer!

Bei den sieben kleinen Zwergen,
hinter sieben großen Bergen,

kann man einen schmieden lassen,
in den auch große Drachen passen.

Beim Gebirge überbrücken
sitzt Neptun auf dem Drachenrücken,

denn es ist im Flug recht leicht,
daß man die Zwerge schnell erreicht.

Drei Monate ziehn in die Welt,
dann ist der Käfig hergestellt.

Von Schneewittchen gut versorgt,
die ihnen ihre Freizeit borgt,

fällt das Warten nicht sehr schwer.
Gemeinsam fliegt man auch zum Meer.

Denn um den Zwergen Lohn zu geben,
gilt es einen Schatz zu heben.
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Neptun kennt sehr viele Riffe.
Dort liegen unter Wasser Schiffe,

die goldbeladen einstmals sanken,
um die sich nun Korallen ranken.

Einen ziemlich großen Fund
bergen sie vom Meeresgrund

und kauften sich noch einen Wagen,
dieser soll den Käfig tragen.

So kommen sie zum Königsschoß.
Neptun reitet hoch zu Roß.

Ihr Empfang ist grandios
und der Prinzessin Freude groß.

Der König ist so gut gelaunt,
daß er die Hochzeit ausposaunt.

Neptun freut sich wie verrückt.
Es scheint als sei sein Plan geglückt.

Doch schon in ihrer Hochzeitsnacht
wird Neptun von ihr klar gemacht:

Der böse Drachen, der muß sterben,
sonst wird sie ihm den Spaß verderben!
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Seither befinden sich Neptuns Gefühle
in einer sehr verzwickten Mühle.

Sie plagen nun sein Innenleben.
Läßt sich der Widerspruch beheben?

Er hat zwar bisher nur beschissen,
das aber quält nicht sein Gewissen.

Wird keinem Schaden zugefügt,
ist es O.K., wenn man betrügt.

Doch der Drachen soll nicht leiden!
Solch ein Opfer will Neptun meiden.

In dem betrügerischen Spiel
verdankt er Dragobert zu viel.

Vom Himmel würde er zwar gerne
seiner Liebsten holen die Sterne,

doch würde er so etwas wagen,
müßt er die Dunkelheit ertragen!

Wie er sich so den Kopf zerbricht,
was er nun tun soll und was nicht,

wird Neptun ganz allmählich klar,
egal wohin, es droht Gefahr.
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Läßt er Dragobert aus dem Gefängnis,
wird das dem König zum Verhängnis.

Den mußte er ihm zwar versprechen,
doch dies Versprechen muß er brechen!

Er hat nie wirklich vorgehabt,
daß dieser sich den König schnappt.

Als er den Vorschlag damals machte
und eigentlich dabei nur dachte,

"bestimmt werd ich das nicht erleben,
nie wird er mir die Tochter geben",

da war sein Bauch so voller Wut
und diese Vorstellung tat ihm da gut.

Bald wurde ihm zwar schon bewußt,
der Grund dafür war nur sein Frust.

Trotzdem hat er nicht nachgedacht.
Es hätte wohl nichts mehr gebracht.

Nun sitzt er ganz tief im Schlamassel
und hört andauernd ihr Gequassel:

"Mein liebster Schatz, sei nicht so dumm!
Bring den Drachen endlich um!"
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Und wer weiß was noch geschieht,
falls dieser doch zufällig flieht,

selbst wenn er ihn noch dazu bringt,
daß er den König nicht verschlingt.

Weil ihn das so sehr belastet,
daß er schließlich fast ausrastet,

wird ein Versuch von ihm erwägt,
den er dem König gleich vorträgt:

"Schwiegervater, hör mir zu!
Ich weiß genau, dich drückt der Schuh.

Du sorgst dich um die Sicherheit.
Dir geht für sie fast nichts zu weit.

Doch reicht dazu in deinem Reiche
von einem Drachen seine Leiche?

Der könnte vielmehr nützlich sein,
läßt man ihn weiter Feuer spein.

Denn macht er damit Räuber kalt,
die man fängt in deinem Wald,

so wird bald keiner mehr sich trauen,
irgendwelchen Mist zu bauen.
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Und hat wer ganz viel ausgefressen,
wird er lebendig aufgegessen.

Kein Bösewicht ist drauf erpicht.
Niemand wünscht solch ein Gericht."

Weil diese Worte ihn verwirrn,
runzelt sich des Königs Stirn.

Bis sich ein Lächeln bei ihm regt,
wird noch ein Augenblick lang überlegt.

Mit der letzten Falte, die verschwindet,
wird die Erkenntnis laut verkündet:

"Ich muß schon sagen, du hast Recht!
Die Idee ist gar nicht schlecht.

Doch kann man sich den sicher sein,
daß er sich niemals kann befreien,

daß dies der Drache weder schafft,
mit fremder Hilfe, noch eigener Kraft?"

Neptuns Blick wird wieder hell
und er antwortet ganz schnell:

"Sei unbesorgt, liebster Papa,
Gefahr droht keinesfalls von da!
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Beim Bau des Käfigs war ich so klug,
daß ich den Zwergen auch auftrug,

ihm einen Zauber zu verpassen.
Das Verließ kann nur verlassen,

wer den Zauberspruch aufsagen kann.
Nur mit Magie löst man den Bann."

Der König drauf: "Ich sehe schon,
du bist ein guter Schwiegersohn.

Dein Vorschlag der ist sehr durchdacht,
drum wird es jetzt auch so gemacht!"

Gern hört dies der Wassermann
und fügt noch eine Bitte an:

"Es wäre sicher nicht verkehrt,
wenn die Prinzessin nicht erfährt,

wo, auf wessen Haufen Mist,
die Idee gewachsen ist,

denn sicher wird ihr das nicht schmecken.
Darum bitte ich dich mich zu decken!"

Mit einem Grinsen im Gesicht
nickt der Monarch dazu und spricht:
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"Politik ist nichts für Frauen,
weil sie diese nicht durchschauen.

Doch weil sie einfach gut aussehen,
wenn sie dir auf die Nerven gehen,

kannst du ihnen kaum verwehren,
was sie dämliches begehren.

Fein raus wärst du aus der Affäre,
falls ein anderer der Bremser wäre.

Mein Schwiegersohn, so zähl auf mich!
Den Spielverderber spiel ich für dich."

Zufrieden mit der Audienz,
verläßt Neptun die Exzellenz.

Beflügelt von dem Lauf der Dinge,
fragt er sich, ob's nicht auch ginge,

Dragobert zu überzeugen,
sich ohne Widerstand zu beugen,

sein Schicksal tapfer zu ertragen
und dabei nicht zu verzagen.

Als er darauf zum Drachen kommt,
fragt ihn dieser auch gleich prompt:
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"Kommst du um mich frei zu lassen
oder muß ich dich nun hassen?!"

Um Dragobert nicht zu empören,
versucht ihn Neptun zu beschwören:

"Die Lage ist zur Zeit zerfahren.
Ruhe gilt es zu bewahren!

Wer die Nerven leicht verliert,
macht die Sache kompliziert.

Das spielt nun eine große Rolle,
wir verlieren sonst die Kontrolle.

Mein lieber Freund du mußt verstehen,
du kannst jetzt leider noch nicht gehen!

Weil wir den Fluchttermin verlegen,
sollst du dich aber nicht aufregen!

Es gibt besondere Leckerbissen,
dann fühlst du dich nicht so beschissen.

Mit gegrillten Räubersleut
wird dein Gaumen bald erfreut.

Spießgesellen über Glut
schmecken ungeheuer gut.
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Zu den Schurken
gibt es Gurken

und um in Soße einzutunken
noch ein paar von den Halunken.

Ein Schlitzohr, schön gut ausgekocht,
hast du doch immer schon gemocht!?

Also wie gefällt dir das?
Bestimmt macht dir das ganz viel Spaß!"

Dragobert weiß nicht genau,
ob das dumm ist oder schlau:

"Du willst mich hier im Käfig halten,
mir schmackhaft meine Haft gestalten,

bis das die Dinge wieder laufen,
willst du mich für dumm verkaufen?!

Ich bin vielleicht nicht sehr klug,
doch irgendwann ist es genug.

Ewig geb ich dir nicht Zeit!
Dazu bin ich nicht bereit.

Beeil dich also bei den Dingen,
damit sie dir recht bald gelingen!
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Ansonsten bist du selber Schuld,
reißt mir schließlich die Geduld.

Denn ich werde zum Berserker,
brech ich aus aus meinem Kerker."

Neptun fühlt sich miserabel,
starrt dem Dachen auf den Nabel,

blickt ihm nicht ins Gesicht,
als er die Freiheit ihm verspricht.

Er denkt dabei: "Das bringt mir Zeit",
und besänftigt so sein Leid.

"Sicher fällt mir noch was ein,
doch bis dahin muß es so sein!

Außerdem muß ich noch kucken,
was wird die Prinzessin schlucken!"

Doch diese ist ein sturer Brocken,
läßt sich nicht dazu verlocken,

auf seinen Vorschlag ein zu lenken,
ihren Wunsch zu überdenken.

Immer wieder fordert sie:
"Beseitige das Drachenvieh!
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Überzeuge meinen alten Herrn,
er soll sich nicht dagegen sperrn!

Mich nahm er leider nicht für voll,
als ich es Wahnsinn nannte und nicht toll."

Erkläre ihm, für ein Verließ,
ist das Monster viel zu fies!

Das Drachentier ist brandgefährlich,
Schlaf zu finden noch beschwerlich.

Solang es lebt sind wir bedroht.
Das endet erst mit seinem Tod.

Schlaf ich dann ruhig in meinem Bett,
werd ich zu dir erst richtig nett."

Neptun fragt sich was passiert,
ob er sie wohl schon bald verliert

und ob die Ehe ihm gefällt,
hat er sie sich so vorgestellt?

Er fühlt sich innerlich zerrissen.
Ständig quält ihn sein Gewissen,

muß den Schlaf auch oft vermissen,
sehnt sich nach einem Ruhekissen.
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Ein paar Monate vergehen.
Trotzdem ist noch nichts geschehen.

Keine Lösung ist in Sicht
auch kein Ende der Geschicht.

Die Lage spitzt sich ständig zu.
Die Prinzessin gibt nicht Ruh.

Auch bei Dragobert wächst die Wut
und es schwindet Neptuns Mut.

Ihm will einfach nichts einfallen,
was ihm gefällt und auch allen.

Schließlich wird es ihm zu bunt,
da geschieht aus diesem Grund,

daß er im Walde bei der Jagd
die Flucht vor der Entscheidung wagt.

Da er öfter schon verschwand,
doch immer bald nach Hause fand,

wenn sie mal gestritten hatten,
vermißt sie erst nicht ihren Gatten.

Nach einer Woche aber schließlich
wird die Prinzessin doch verdrießlich,
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fragt sich nun voller Sorgen:
"Kommt er heute oder morgen?

Ist etwas schlimmes ihm geschehen
oder will er mich nur nicht mehr sehen?

Ein Zauberspiegel wird befragt,
weil die Ungewißheit sie so plagt:

"Spieglein, Spieglein an der Wand,
wo ist mein Prinz denn hin gerannt?"

Es verschwimmt das Spiegelbild.
Farben mischen sich wie wild.

Allmählich bilden sich daraus Gestalten,
die miteinander Händchen halten.

Es sind Neptun und Schneewittchen.
Die Prinzessin denkt nur: "Flittchen!"

Neptun säuselt ihr ins Ohr:
"Mein Schatz, was war ich für ein Thor.

Wie konnt ich so mein Herz verlieren?
Sie ging doch nur am Strand spazieren,

kam ganz einfach her zum Meer,
da wünschte ich fortan nichts mehr,
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als die Prinzessin zu gewinnen
und fing deswegen an zu spinnen.

Sie war für mich ein Augenschmaus,
doch viel zu früh war mein Applaus.

Damals war ich so besessen,
habe mich dann ganz vergessen,

wurde schließlich zum Betrüger,
weil ich dachte das sei klüger.

Alle hab ich da belogen,
letztlich auch mich selbst betrogen.

Sogar der Drache hat es satt,
daß er mir geholfen hat,

denn hinter Gittern sitzt er fest,
haßt mich sicher wie die Pest.

Nur ein Zauberspruch kann ihn befreien,
doch die Prinzessin würde schreien.

Sie glaubt nun, daß ihr Vater spinnt
und Dragobert bestimmt entrinnt.

Der Konflikt hat mich bedrückt,
machte mich dann so verrückt,
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daß ich schließlich zu dir floh
und darüber bin ich froh.

Zudem habe ich erkannt,
Liebe hat nur dann Bestand,

wenn man gegenseitig sich versteht,
so wie es mir mit dir ergeht.

Du vertreibst mir meine Schmerzen,
darum lieb ich dich von ganzem Herzen."

Schneewittchen strahlt, als sie das hört,
was die Prinzessin so empört,

daß sie vor Wut nun Rache schwört
und auch den Spiegel noch zerstört.

Dann stürmt sie zu Dragobert,
dem sie rasend, schnell erklärt:

"Den Wassermann kannst du vergessen,
kannst ihn auch von mir aus fressen!

Er hat uns übers Ohr gehauen
und läßt uns ziemlich dumm ausschauen.

Beide gingen wir ihm auf den Leim.
Nun zahln wir's ihm gemeinsam heim!
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Doch ein Problem muß ich beheben,
muß zu den Zwergen mich begeben!

Nur indem ich sie besuch,
erfahr ich mehr von dem Fluch,

der auf deinem Käfig liegt,
vor allem wie man ihn besiegt.

Ich kann es dir zwar nicht verübeln,
wenn du erst willst darüber grübeln,

verrate mir jedoch den Weg,
bevor ich es mir überleg!"

Der Drache hat daran zu kauen,
muß den Vorwurf erst verdauen.

Schließlich wird von ihm beteuert,
daß er Neptun sicher feuert,

daß er ihm den Kopf abbeißt,
falls der tatsächlich ihn bescheißt.

Den Weg beschreibt er ihr im groben.
Er kennt ihn nur im Flug von oben.

Schlecht informiert auf diese Weise,
beginnt die Königstochter ihre Reise.
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Prompt passiert es ihr schon bald,
daß sie sich dann verirrt im Wald.

Nach einer Woche zwischen Bäumen,
die ihren Pfad beständig säumen,

kommt sie an einen Waldesrand,
doch dieser ist ihr schon bekannt.

Zwar ändert sie nun ihre Richtung,
passiert dafür die gleiche Lichtung.

Planlos läuft sie kreuz und quer,
irrt viele Tage so umher,

bis ein Wolf sich vor sie stellt,
erst grimmig heult und dann bellt:

"Hast du Rotkäppchen gesehen?
Sie müßte diesen Weg hier gehen.

Tagtäglich kommt sie hier entlang
und stets verfolg ich ihren Gang.

Wenn ihre Hüften dabei schwingen,
läßt mein Herz ein Lied erklingen.

Wippt dazu noch ihre Brust,
so verspüre ich die Lust,
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sie auf der Stelle zu erhaschen
und sogleich auch zu vernaschen.

Eines mußt du nämlich wissen,
sie ist ein echter Leckerbissen!

Doch sobald ich sie aufreiße
und mich dadurch selbst bescheiße,

ist der ganze Spaß vorbei
und mein ganzes Glück entzwei.

Ein Wolf muß Einsamkeit vertragen,
denn Liebe geht durch seinen Magen!

Ist sein Herz erst einmal Wund
wird ein Wolf leicht zum Hund,

macht sich zum Sklaven seiner Liebe,
vergißt darüber seine Triebe.

Das ist eine schwere Bürde,
doch diese trage ich mit Würde.

Ich würde vor die Hunde gehen,
könnte ich sie nicht mehr sehen.

Ihre Großmutter, die sie so mag,
besucht Rotkäppchen jeden Tag.
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Was ist diesmal mit ihr los?
Wo bleibt sie denn heute bloß?"

Die Prinzessin ist nervös,
denn generell sind Wölfe bös.

Doch dieser hier scheint nicht gefährlich,
drum entgegnet sie ihm ehrlich:

"Mir scheint du hast dein Herz verloren,
bist so wie ich nun auserkoren,

das Glück zwar deutlich zu erkennen,
dafür ihm aber nach zu rennen.

Bei dieser Sache könnt es nützen,
wenn wir uns gegenseitig unterstützen.

Ich frag die Alte nach dem Kind.
Zeig du mir nur den Weg geschwind!"

Von der Prinzessin hingerissen,
läßt sie der Wolf begeistert wissen:

"Die Leidenschaft ist dir bekannt.
Unsere Seelen sind verwandt.

Wir werden unser Glück aufspüren.
Ich werde uns gemeinsam führen!"
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Die Großmutter, die sie besuchen,
besitzt ein Haus aus Pfefferkuchen.

Sie scheint gar nicht mal so alt.
Ihr Blick der wirkt dafür recht kalt.

Doch als die beiden ihr erzählen,
welch Schicksalsschläge sie so quälen,

da erhitzt sich ihr Gemüt,
Funken sprühn, ihr Blick erglüht,

bis sie sich kaum mehr kontrolliert
und schließlich wütend explodiert:

"Dieser Wassermann ist eine Plage,
die ich nicht mehr lang ertrage.

Auch mich hat er ganz mies behandelt,
hat meinen liebsten Schatz verwandelt.

Mein Schatz ist nun kein König mehr.
Er wandelt jetzt als Frosch umher.

Und auf deines Vaters Thron
sitzt nun dein Mann, sein Schwiegersohn.

Du mußt verstehen liebes Kind,
daß wir schon lang ein Pärchen sind!
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Wir haben uns im Wald versteckt,
damit die Königin uns nicht entdeckt.

Ich hoffe du verzeihst mir das
und empfindest keinen Haß.

Wir sollten lieber uns verbünden,
anstatt nun Feindschaft zu begründen!

Gegen Neptuns Zauberkraft,
hab ich alleine nichts geschafft.

Ich mixte zwar ein Elixier,
damit wird ein Mensch zum Tier,

doch ich weiß nicht wie es geht,
daß man dies noch mal umdreht.

Hans und Gretel sind mutiert.
Mit ihnen hab ich viel probiert.

Jetzt bleiben sie solang Kaulquappen,
bis die Mutierversuche klappen.

Rotkäppchen ist daher sauer,
obwohl ich alles sehr bedauer.

Ihre Freunde zu verwenden
und die Zeit zu verschwenden,
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damit ich meinen Frosch erlöse,
war ganz schlecht und sehr böse.

Nie mehr will sie zu mir kommen.
Alles wurde mir genommen.

Neptun soll der Teufel holen!
Er hat mir mein Glück gestohlen."

Überrascht von dem Geständnis,
macht die Prinzessin die Erkenntnis:

"Das ich durch diesen Wald hier eile,
dauert scheints schon eine Weile.

Zusammen sollte es uns glücken
auf das Tempo mehr zu drücken,

um noch schlimmeres zu verhindern
und unsern Schmerz dabei zu lindern."

Gemeinsam haben sie ein leichtes Spiel.
Schon bald erreichen sie ihr Ziel.

Bei den Zwergen angekommen,
wird man freundlich aufgenommen.

Die drei erklären ihre Lage
und die Prinzessin stellt die Frage:
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"Ihr habt den Drachenkäfig doch verhext?!
Verratet ihr mir auch den Text,

der den Zauber von ihm nimmt?
Das tut ihr für mich doch bestimmt?!

Hat etwa einer von euch süßen Zwergen
etwas vor mir zu verbergen?"

Da meldet sich ein Zwerg zu Wort:
"Schneewittchen ist mit Neptun fort.

Die Liebste fehlt uns leider sehr.
Seither ist unser Leben schwer.

Wenn wir jetzt unser Haus verschmutzen,
müssen wir es selber putzen!

Auch vom Wäsche waschen wird mir schlecht
und vom selber Kochen gar erst recht.

Drum biete ich dir einen Deal
in der Form von einem Spiel.

Du machst für uns die Haushaltsscheiße,
bis du weißt, wie ich heiße!

Dann werd ich deinen Wunsch erfüllen
und dir den Zauberspruch enthüllen.
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Sorgst du für Ordnung hier im Haus,
springt täglich eine Chance heraus."

Die Prinzessin denkt: "Wie fein",
und sagt: "Du kannst nur einer sein.

Jedem Kind bist du bekannt.
Rumpelstilzchen wirst genannt."

Darauf erwidert ihr der Wicht:
"Leider stimmt die Antwort nicht.

Du sprichst von meinem Bruderherz.
Immer noch verspür ich Schmerz,

denk ich daran wie er zerplatzte,
weil Leichtsinn ihm das Spiel verpatzte.

Sowas wird mir nicht passieren,
sollte ich durch dich verlieren!

Doch erst einmal bist du am Zug.
Es gibt im Haus zu tun genug."

Obwohl der Handel ihr recht stinkt,
die Hausarbeit ihr kaum gelingt,

fügt die Prinzessin sich der Qual.
Sie hat ja letztlich keine Wahl,
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will sie ihren Schwur nicht brechen,
sich am Gemahl noch zu rächen.

Es vergehen viele Wochen
mit Putzen, Waschen und mit Kochen.

Immerzu liegt sie daneben,
weiß kaum noch Namen zu vergeben.

Weder heißt der Zwerg Purumpel,
noch Nase oder nur Furunkel.

Die Raterei nervt immer mehr.
Sie ist ratlos, ihr Kopf ganz leer.

In Verzweiflung fast geraten,
wird sie von Großmutter beraten:

"Liebes Kind, ich weiß bescheid.
Es ist allerhöchste Zeit,

daß sich schleunigst etwas tut,
sonst verlierst du deinen Mut!

Anstatt deine Nerven zu verlieren,
mußt du die jener strapazieren,

die dich immerzu nur schinden
und daran Gefallen finden!"
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Weil die Plackerei ihr reicht,
fällt es der Prinzessin leicht,

fortan herum zu kommandieren
und ein Ungeheuer zu markieren.

Morgens macht sie ziemlich Krach.
So werden alle ganz früh wach.

Frühstück gibt es nur noch spärlich
und es schmeckt auch nicht mehr herrlich.

Wenn ein Zwerg beim Essen kleckert,
wird er ziemlich angemeckert.

Jeder der nun Dreck verursacht,
wird von ihr zur Sau gemacht.

Wer ins Haus mit Schuhen tritt,
dem spielt sie ganz übel mit.

Sie motzt bei jeder Möglichkeit,
verursacht dadurch ständig Streit.

Einigen wird das zu bunt
und sie öffnen ihren Mund:

"Hör uns zu, was wir dir sagen!
Wir wollen dich nicht mehr ertragen.
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Nichts ist mehr, wie es mal war,
die Kommune in Gefahr.

Hier war alles stets erlaubt.
Du hast die Freiheit uns geraubt.

Doch damit ist es nun vorbei.
Zerschlagen wird die Tyrannei!

Darum haben wir Genossen,
ganz gemeinschaftlich beschlossen,

bevor wir dir eins überbraten,
dir erst einmal zu verraten,

wie sich jener von uns nennt,
der den Käfigzauber kennt.

Frag unseren Karl-Heinzelmann,
ob er den Spruch dir sagen kann!

Aus unserm Haus sollst du verschwinden,
drum helfen wir dir beim Rausfinden!

Wir werden dich nur dann verschonen,
wirst du nicht mehr bei uns wohnen.

Man merkt auch dem Karl-Heinzelmann
die Erleichterung sehr an,
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als er den Zauberspruch aufklärt
und die Prinzessin gleich heimkehrt.

Das Königsschloß ist schnell gefunden,
das letzte Hindernis bald überwunden.

Am Käfig gibt es keine Wache.
Man rechnet scheinbar nicht mit Rache.

So kann es die Prinzessin wagen,
den Zauberspruch laut vorzutragen:

"Käfig öffne deine Pforte",
lauten jene Zauberworte.

Sie klingen nicht grad originell,
denn Karl-Heinzelmann ist nicht sehr hell.

Doch sie erfüllen ihren Zweck.
Die Verriegelung ist plötzlich weg.

Wie er aus dem Käfig stürmt,
spürt Dragobert, als er türmt,

endlich ist sein Wunsch erfüllt.
Er fühlt die Freiheit und er brüllt:

"Wassermann jetzt wirst du büßen,
denn ich bin nun auf freien Füßen!
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Die Henkersmahlzeit ist gedeckt.
Ich bin gespannt wie sie dir schmeckt.

Für mich wird es ein Festtagsschmaus.
Für dich wohl eher nur ein Graus."

Die Prinzessin, die das hört,
unterbricht ihn und beschwört:

"Sachte lieber Dragobert!
Zu schnelle Rache wär verkehrt.

Laß sie im Gaumen erst zergehen,
denn sie schmeckt süß, mußt du verstehen!

Und jeder will von ihr was haben.
Jeder will sich an ihr laben.

Mir schwebt da was bestimmtes vor.
Schenkt mir bitte euer Ohr!"

Sie erklärt nun ihren Plan.
Die Freunde sind recht angetan,

nur Neptun nicht, der laut flucht,
als er zu spät die Flucht versucht.

Der Drache packt ihn am Schlafittchen
und der Wolf schnappt sich Schneewittchen.
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"Nun geht es euch an den Kragen",
hört man die Prinzessin sagen.

"Wenn ihr jedoch kooperiert,
wird dies zu euren Gunsten honoriert.

Eure Strafe wird gemildert,
falls Neptun jenen Trick uns schildert,

der nunmehr das rückgängig macht,
was er an Vater hat vollbracht,

damit die Froschgestalt verschwindet
und er dies Schicksal überwindet."

Darauf willigt Neptun ein,
meint außerdem: "Ich bin kein Schwein!

Alles tat ich nur aus Liebe.
Jetzt bekomm ich dafür Hiebe.

Durch Liebe wurde ich erst blind,
so töricht wie ein kleines Kind.

Um als Gemahlin dich zu kriegen,
verstrickte ich mich in Intrigen.

Mein Plan ist leider nicht geglückt,
drum wurde ich schließlich verrückt.
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Schneewittchen war in meiner Not,
sowas wie ein Rettungsboot.

Doch vorbei ist der Betrug.
Davon hab ich längst genug.

Gibt man dem Frosch einen Kuß,
ist mit dem Irrsinn endlich Schluß."

Die Prinzessin spricht verächtlich,
denn ihr Ekel ist beträchtlich:

"Ich schätze das wirst du tun müssen!
Den Frosch will sonst wohl keiner küssen.

Doch wie verschieden sind Geschmäcker.
So fände Dragobert es ziemlich lecker,

dich genüßlich zu verspeisen,
es sei denn du kannst ihm beweisen,

daß du die Besserung, die du gelobst,
auf diese Weise gleich erprobst.

Ich kann ihn davon nur abhalten,
wird der Frosch zu meinem Alten.

Dann wirst du nicht nur verschont,
sondern auch damit belohnt,
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als Frosch dein Leben zu verbringen,
feucht und fröhlich rum zu springen,

denn Frösche schwimmen immer munter,
auch ohne Rettungsboot gehen sie nicht unter.

Schneewittchens Schicksal wird dann heißen:
In den sauren Apfel beißen.

Der bleibt ihr im Halse stecken.
Daran wird sie nicht verrecken.

Vielmehr wird sie dadurch schlafen,
wird Müdigkeit sie so lang strafen,

bis ein echter Wassermann
sie endlich wieder küssen kann.

Ein Wassermann in Froschgestalt
zählt da nicht und läßt sie kalt.

Ach, sieh da, es fließen Tränen.
Vergaß ich etwa zu erwähnen,

wie man das Schicksal überlistet,
ein Froschdasein nicht ewig fristet?

In etwa wißt ihr ja bescheid,
doch es tut mir beinah leid:
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Für Neptun ist es nicht so leicht,
daß einfach nur ein Kuß ausreicht.

Es kommt drauf an, wer ihn gibt.
Es muß wer sein, der ihn liebt!

Ihr seht, die Sache ist verzwickt,
doch manchmal wird das Glück geschickt.

Darüber solltet ihr euch nicht beklagen,
sonst landet ihr im Drachenmagen!"

Neptun knirscht mit seinen Zähnen,
trocknet auch Schneewittchens Tränen.

Will seine Liebe nicht verlieren,
muß darum nun akzeptieren,

daß er, was ihn zwar nicht berauscht,
mit dem Schwiegervater tauscht.

Er holt den Frosch aus seinem Teich
und küßt ihn auf das Maul sogleich

und weil er nicht gelogen hat,
findet die Verwandlung statt.

Schneewittchen fällt sogleich ins Koma.
Dafür sorgt Rotkäppchens Oma.
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Das Märchen ist nun endlich aus,
doch wartet noch mit dem Applaus!

Es ginge der Geschichte ab,
erzähle ich dazu nicht knapp,

was die Zukunft noch beschert,
die unseren Helden widerfährt.

Der alte König ist zurück.
Alle strahlen nun vor Glück.

Er heiratet ein zweites mal.
Die Großmutter ist seine Wahl.

Die ist darüber so erfreut,
daß sie schließlich sehr bereut,

wie sie Hans und Gretel quälte,
weil für sie nur ihr Glück zählte.

Seitdem ist darum ihr bestreben,
den bösen Zauber auf zu heben.

Sie braucht nur noch ein wenig Zeit,
dann ist das keine Schwierigkeit.

Ist eine Kaulquappe erst mal erwachsen,
heißt sie Frosch und hat vier Haxen.
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Man ahnt ja schon wie das endet,
kennt den Trick den sie verwendet.

Kaum hat sie ihre Freunde wieder,
legt Rotkäppchen das Kriegsbeil nieder,

ist mit der Großmutter versöhnt
und wird nun sehr vom Wolf verwöhnt,

der ihr auf diese Weise zeigt,
er ist ihr völlig zu geneigt.

Auch Dragobert ist aufgewühlt,
weil er im Bauch ein Kribbeln fühlt.

Er hat sowas noch nie verspürt,
wird daher sehr davon berührt.

Für die Prinzessin fängt er Feuer
und dies erscheint ihm ungeheuer.

Er hat sie zwar zum Fressen gern,
doch möchte er sie nicht verzehrn.

Hunger scheint damit verwandt.
Fast bringt ihn das um den Verstand.

Ist es Segen oder Fluch?
Sieben Siegel hat das Buch
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in dem davon geschrieben steht,
wie das mit der Liebe geht.

Er ist auf sie voll abgefahrn.
Das wirft ihn beinah aus der Bahn.

Ihr gemeinsames Erleben
läßt Dragobert sein Herz erbeben.

Als er sich ihr zu Füßen legt,
ist die Prinzessin sehr bewegt.

Seither ist er kein Untier mehr,
sondern ist ihr Kuschelbär.

Falls es jemanden noch interessiert,
was mit dem Froschkönig passiert

oder was Schneewittchen macht,
ob sie aus ihrem Schlaf erwacht,

erfährt aus grimmigen Geschichten,
die von ihnen nur berichten:

Alle sind am Ende froh.
Im Märchen ist das immer so.
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