42

1.) Wer sucht nicht nach Glück? Wem widerfährt bei seiner Suche nicht auch Unglück?
2.) Quält das Unglück, so wird gefragt, was falsch gelaufen ist oder was eigentlich glücklich macht.
3.) Fehler werden gemacht, wenn Entscheidungen anstehen, welcher Weg zu gehen ist, da trotz aller Wissenschaft der Weg in die Zukunft ungewiß bleibt. Das ist die Qual der Wahl und der Preis der Freiheit.
4.) Ein zuverlässiges Navigationssystem zum Glück ließe vernünftigen Menschen keine Wahl mehr. Alles andere als den direktesten Weg zum Glück zu nehmen, wäre Unsinn. Die Freiheit bliebe dabei auf der Strecke!
5.) Am Ziel, dem vollkommenen Glück, angelangt verschwindet jede Notwendigkeit sich weiterhin fort zu bewegen, weil es einfach keinen Sinn mehr macht. Die Suche nach dem Glück wäre beendet und das Unglück für immer besiegt. Was täte man dann?
6.) Bedeutet nicht Leben, sich bewegen, verändern und so nach Glück zu streben?
7.) Die Ziele wo das Glück vermutet wird motivieren dazu sich auf den Weg zu machen.
8.) Das Streben nach Glück ist der Treibstoff des Lebens.
9.) Stillstand ist der Tod!
10.) Ist Glück im Leben so flüchtig, um Stillstand zu vermeiden?
11.) Wozu ist das Leben gut, wenn all das Streben nach Glück keine Aussicht auf dauerhaften Erfolg hat? Was hat das Dasein dann für einen Zweck? Gibt es einen Sinn des Lebens?
12.) Ohne die Aussicht vollkommenes, endgültiges Glück jemals zu erreichen, erscheint die fortwährende Suche nach Glück, erscheint auch ewiges Leben, ziemlich sinnlos und unbefriedigend. Doch niemand lebt ewig!
13.) Ist etwas anders nach dem Leben als vor dem Leben?
14.) Am Anfang des Lebens hat keiner eine Vorstellung vom Glück, am Ende schon!
15.) Die gegensätzlichen Empfindungen, die das Leben beschert geben den Begriffen Glück und Unglück Bedeutungen, lassen sie uns begreifen.
16.) Vielleicht ist es der Sinn des Lebens zu erfahren was Glück ist, damit man jenseits des Lebens in der Lage ist, dies fortwährend zu empfinden. Das ist doch schließlich das Ziel nach dem sich alle sehnen.
17.) Um nicht in einen Wahn zu verfallen, sollte man sich aber immer wieder ins Bewußtsein rufen, daß Ungewißheit nötig ist, damit es die Freiheit gibt zwischen mehreren Möglichkeiten zu wählen.Möglichkeiten die natürlich auch zu Irrtümern führen können, - ja sogar müssen, damit der Unterschied zwischen richtig und falsch, zwischen Glück und Unglück klar wird.
18.) Glück muß erlernt werden!
19.) Den Sinn des Lebens zu Wissen würde dem Leben den Sinn nehmen. Der Weg ist das Ziel!
20.) Ist es egal welchen Weg man geht und was man dabei tut, um glücklich zu werden?
21.) Freiheit ist essentiell, um die Möglichkeiten der Glücksfindung ausschöpfen zu können!
22.) Freiheit ist begrenzt.
23.) Die Natur bestimmt was möglich ist.
24.) Unwissenheit darüber was möglich ist beschränkt die Freiheit.
25.) Durch erforschen der Natur schafft die Wissenschaft mehr Wissen darüber was möglich ist, weniger die Gewißheit was passieren wird.
26.) Wissen ist nicht Gewißheit, ist sogar das Gegenteil davon, denn Wissen schafft Freiheit, Gewißheit zerstört sie!
27.) Bildung schafft Wissen über die Möglichkeiten zwischen denen man wählen kann, macht somit frei.
28.) Wissen erfordert Geist.
29.) Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.
30.) Ein kranker Körper behindert die freie Entfaltung, läßt weniger zu als ein gesunder!
31.) Armut macht vieles was möglich wäre unerreichbar!
32.) Krankheit und Armut bekämpfen, heißt für die Freiheit kämpfen!
33.) Tyrannei ist der größte Feind der Freiheit.
34.) Tyrannei ist, wenn einer den Menschen die Freiheit raubt!
35.) Gerechtigkeit herrscht, wenn jedem der gleiche Spielraum sich frei zu entfalten, also der selbe Anteil am Kuchen der Freiheit zur Verfügung steht.
36.) Gesetze sind der Versuch die Spielregeln festzulegen, die den Freiraum des einzelnen gerade so weit begrenzen, damit die Freiheit auf alle gerecht verteilt ist und insgesamt so am größten wird.
37.) Einer allein kann nie soviel Freiheit haben, selbst wenn es sie den anderen raubt, wie alle zusammen in Summe, wenn sie sich die Freiheit teilen.
38.) In Gemeinschaft lassen sich größere Kuchen backen als alleine!
39.) Toleranz ist freiwillige Akzeptanz der Freiheit des anderen.
40.) Mangelt es vereinzelt an Einsicht so ist Zwang erforderlich um den Gesetzen Geltung zu verschaffen.
41.) Mangelt es vielen an Einsicht, so ist zu überprüfen, ob die Gesetze gerecht sind.
42.) Zusammengefaßt: Wissensdurst, Gesundheit, Wohlstand, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Toleranz und Bescheidenheit sind die Werte, an denen es sich zu orientieren gilt, um der Freiheit und somit dem Leben bei seiner Suche nach dem Glück zu dienen!
 
29.11.2005

 

Über den Schöpfer

Wieviel muß der Schöpfer erschaffen haben, um als Schöpfer zu gelten? Reicht es, wenn er den Anstoß zum Urknall gab und dann alles seinem Lauf ließ? Das würde jedenfalls zu Ihm passen, dem Allmächtigen, der es nicht nötig hat immer wieder an seiner Schöpfung herumzupfuschen, um sie nachträglich noch zu verbessern, da diese von Anfang an perfekt war. Perfekt, weil in der Lage sich selbst zu entwickeln, das Leben aus toter Materie ohne zutun eines Handwerkers zu entwickeln. Das Leben dann stetig in seiner Vielfalt zu vermehren. Das Leben den Veränderungen, die durch die stetig wachsende Mannigfaltigkeit entstehen, anzupassen. Es, aus dem beschränktem menschlichen Blickwinkel betrachtet, sozusagen fortwährend immer weiter zu perfektionieren. Wobei darauf hingewiesen werden muß, daß Perfektion der Sichtweise des Menschen entspringt. Man muß wissen, welchem Zweck etwas dient, um beurteilen zu können wie perfekt es dem gerecht wird. Doch wer kennt schon den Zweck der Schöpfung? Menschen beurteilen nach dem was sie für wichtig und richtig halten und kommen dabei zu den unterschiedlichsten Einschätzungen. Das zeigt wie wenig sie verstehen und wie wenig sie daher beurteilen können ob die Schöpfung, von der sie ein Teil sind, perfekt ist. Die Natur kennt keine menschlichen Maßstäbe wie gut und schlecht und kann daher auch nicht nach Perfektion streben. Lebewesen kommen und gehen, Welten entstehen und verglühen aber die Schöpfung schreitet fort und bleibt bestehen. Das grandioseste an dieser Schöpfung ist jedoch, daß sie gerade weil sie so vom Schöpfer sich selbst überlassen wird, dem Menschen erst die Freiheit ermöglicht. Welcher irdische Herrscher wäre so großzügig auf seinen Herrschaftsanspruch zu verzichten und seinen Untertanen die Freiheit zu schenken? So gnädig, so großzügig kann nur der Allmächtige selbst sein. Jedenfalls würde das zu ihm passen! Wissenschaft und Glaube widersprechen sich also nicht zwangsläufig!Und der Messias als Mensch gewordener Gottessohn hat uns erst darauf aufmerksam gemacht, daß der Schöpfer ein gnädiger Herrscher ist, weil er nicht herrscht sondern seinen Geschöpfen die Freiheit schenkt. Er hat den Menschen auch gezeigt, daß Freiheit auch Verantwortung bedeutet. Die Verantwortung besteht darin, daß man nach dem Vorbild des Schöpfers handelt und jedem Geschöpf seine Freiheit zubilligt. Dies erfordert Bescheidenheit, Toleranz und Nächstenliebe, denn so wird die Freiheit erhalten. Das ist sein Verdienst und darum gilt er zurecht als der Messias, als der Befreier.  
12.1.2006

 

Heimwehg

4 Uhr morgens, durch Kälte, die den Atem sichtbar macht, mit dem Rad nach Hause. Noch den Berg hinauf! Luft bei jedem Tritt in die Lunge stampfen, bis sie gemeinsam mit den Oberschenkeln brennt. Den Blick starr nach vorne gerichtet, zum Ende des Anstiegs, der nicht in Sicht kommt, sich hinter meinen Abgasen verbirgt. Ein Sissifus gleicher Kampf durch einen unendlichen Tunnel zwischen Bordstein und Stützmauer zu einem Ziel, das nicht näher rückt. Pure Qual! Die Anstrengung beansprucht alle Konzentration, frist sämtliche Gedanken an anderes Elend. Keine Energie um über das Leiden der letzten Zeit nachzudenken. Die Tortur tötet den Schmerz. Das ist gut! Lieber immer weiter strampeln, dabei ans Licht am Ende des Tunnels glauben, als den Augenblick realistisch zu betrachten. Denken täte jetzt weher, doch der Glaube an das Happy End betäubt das Denken. Glaube ist Religion, ist Opium für das Volk! Der Blick in die Zukunft, wo man das Ende des Leidens vermutet, lässt immer wieder verkraften, dass man enttäuscht wird. Es könnte ja sein, das morgen alles gut wird. Falls aber nicht, so ist eben übermorgen das neue Morgen. Geht es allen so? Manchmal scheint's, als ob es nur manche trifft. Andere dagegen kommen ans Ziel, merken es aber nicht, weil es nicht ihr Ziel ist. Es ist nicht nur ein langer dunkler Tunnel nach oben ans Licht. Es gibt ein ganzes Labyrinth voller Gänge in denen man sich leicht verirrt. Aber der Ausweg wird spätestens dann gefunden, wenn alle Irrwege systematisch abgegangen wurden. Krasser Gedanke: Mit jedem Irrtum werden die Möglichkeiten zu Scheitern weniger. Das Finden der Wahrheit rückt so jedes Mal ein Stück näher. Hat man alle Fehler begangen bleibt nur noch das Richtige übrig zu tun! Das heißt am Ende wird jeder glücklich! Wie komm ich nur darauf? Die Anstrengung mich nach oben zu treten sollte solche Gedanken doch eigentlich nicht zulassen. Der Pulsschlag hat nachgelassen, der Atem ist wieder durchsichtiger, ein Zeichen das ich oben angekommen bin, zu Hause, am Ziel - für heute! Morgen, wenn dann nicht schon alles gut ist, muss ich mir ein neues Ziel suchen, das mich weiter trägt und ertragen lässt!  
3.11.2007