Versen auf den Fersen:

                         Urlaub

                  Die Fischtreppe

    Treiben

                           Die Stille

           Komm zur Besinnung!

Wollen wir?

           Der Weg ist das Ziel

                          Ich steh auf dich!

                      Ein Gedicht

                    Horrorskopoly

           Das Mädchen und der Bub

    Evolution

          Der Schafrichter

                          Baskenball

          PROminEND

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Buch:

Fehler muss man machen,
sonst hat man nichts zu lachen

 

Bildergeschichte:

Ein grimmiges Märchen

 

Comic:

Der Sepp

 
 

Sonstiges:

SENSESATION

 

Urlaub

Eines sag ich euch ganz ehrlich:
So ein Urlaub ist gefährlich!
Ich war in Thailand letzten Sommer,
seither bin ich nun etwas frommer.
An einem wunderbaren Tag,
so wie man es im Urlaub mag,
spaziere ich am Strand
und blicke auf den Sand.
Dieser quillt durch meine Zehen.
Das kitzelt angenehm beim Gehen.
Und weil die Wellen dazu rauschen
kann ich sehr gut in mich lauschen.
Die Brandung dringt mir in mein Ohr.
Wogen brechen sich im Chor.
Herzschlag mischt sich ein,
berauscht mein Bewußtsein.
Jede Welle nimmt mich mit,
treibt mich an zum nächsten Schritt.
Ab und zu bleib ich auch stehen,
um mich einfach umzusehen,
was sich hinter mir so regt:
Eine, die sich in die Sonne legt.
Ihr Handtuch schüttelt sie im Wind.
Daneben spielt ein Kind.
Als sie sich hinunter beugt
und mir ihren Hintern zeigt,
den außer mir noch wer beäugt,
bin ich vollends überzeugt:
Es macht Spaß umher zu wandeln
und mit dem Leichtsinn anzubandeln.
So süß kann das Leben sein,
am Palmenstrand bei Sonnenschein!
Doch scheint die Sonne noch so herrlich
und ist der Schatten äußerst spärlich,
bewirkt die gnadenlose Hitze,
daß ich schließlich furchtbar schwitze.
Nun, das allein,
das seh ich ein,
kratzt sicher noch kein Schwein.
Ihr fragt zurecht:
Mein lieber Specht,
was ist daran schon so schlecht?
Nichts läßt sich bisher entdecken,
vom versprochenen Erschrecken.
Der dumme Kerl soll sich bedecken,
oder besser noch: Verrecken!
Das alles ist natürlich wahr,
doch es lauert meist Gefahr
dort wo es uns sehr gut gefällt,
wo man ´s nicht für möglich hält.
Deshalb haut auch jeder Schocker
anfangs niemanden vom Hocker.
Das Publikum wird erst erschreckt,
indem man es ganz plötzlich weckt.
Ich erwähne das hier nur,
weil mir genau das widerfuhr.
Von der Sonne arg verbrannt,
zieht es mich zum Rand vom Strand.
Denn dort stehen hübsche Palmen,
die mit ihren grünen Halmen,
angenehmen Schatten spenden
und so meine Qual beenden.
Kaum lieg ich unter einem Baum,
beginnt auch schon ein irrer Traum.
Die Hübsche, die sich bückte
und mich damit entzückte,
richtet sich nun wieder auf
und spaziert den Strand hinauf.
Wo will sie hin?
Ich glaub ich spinn!
Der süße Spatz
kommt zu dem Platz,
auf dem ich bin!
Als sie direkt vor mir steht,
ihr blondes Haar im Winde weht,
wird mir zunächst gar nicht klar,
daß ich nun schwebe in Gefahr.
Die eine Hand hebt sie zum Gruß,
die andre hält ne Kokosnuß.
"Hallo wie gehts?"
Hallo, wie stehts?
Bist du vielleicht der starke Mann,"
fragt sie und grinst verwegen,
"der harte Nüsse knacken kann?"
Und ich - ich nicke ganz verlegen.
Und dann -
Hebt sie die Hand mit der Nuß,
stolpert über meinen Fuß.
Die Nuß entgleitet ihr,
sucht ihren Weg allein zu mir.
Es gab dann einen dumpfen Schlag.
Plötzlich ist es wieder Tag.
Und wo ist sie? Sie ist weg!
Läßt mich alleine mit dem Schreck.
Doch allmählich wird mir klar:
Es war ein Traum und nichts ist wahr.
Dabei wirkte alles echt.
Mir ist immer noch ganz schlecht.
Nur ein Traum,
ich glaub es kaum!
Um das alles zu verstehen,
will ich auf Nummer sicher gehen.
Taste mich behutsam ab,
alles wichtige, was ich so hab.
Greife vorsichtig nach meinen Nüssen
und seh da zwischen meinen Füßen,
gefährlich nah bei meinen Hoden,
liegt eine Kokosnuß am Boden.
Eines weiß ich ganz genau,
trotz der zweifelhaften Frau:
Die war vorher nicht vorhanden,
mußte also erst dort landen.
Doch wo kam sie wirklich her?
Die Antwort darauf fällt nicht schwer.
Sofort fällt mir die Schwerkraft ein.
So was schafft nur sie allein.
Schon die kluge Wissenschaft,
hat den Zusammenhang gerafft:
Es fällt die Nuß nicht weit vom Stamm,
weil sie das nicht anders kann!
Drum schaue ich zum Himmel rauf,
seh dort hängen sie zu Hauf.
Panik macht sich bei mir breit.
Was sagt die Wahrscheinlichkeit?
Schwerlich läßt sich kalkulieren,
wann Bäume ihre Frucht verlieren.
Betrachte ich nun die Optionen,
welche würde sich mehr lohnen?
Im Schatten liegen ist riskant,
am Strand gibt's aber Sonnenbrand!
Glaub kaum das noch ein Angriff droht,
doch lieber bin ich tot als rot!
Trotzdem würde ich gern wissen,
wann es Zeit ist fürs Verpissen.
Soll dem Schicksal ich vertrauen,
oder besser gleich abhauen?
Sterben muß man sowieso!
Fragt sich nur, wann und wo?
Ist es uns vorherbestimmt,
wann der Herr uns zu sich nimmt?
Wenn es sich denn so verhält,
wie soll dann in aller Welt,
der Verstand uns dabei nützen,
uns vor dem ärgsten zu beschützen?
Egal was Menschen sich ausdenken,
wie sie ihre Schritte lenken,
niemals sind sie sich darüber klar,
sind Gedanken wirklich wahr?
Trifft mich keine Kokosnuß,
ist vielleicht trotzdem bald Schluß.
Auch im offenen Gelände,
gibt es Chancen für ein Ende.
Ich kann nur ganz fest dran glauben,
daß Entschlüsse etwas taugen.
Und da wären wir auch schon,
bei dem Thema Religion.
Sie zeigt uns den rechten Weg.
Doch wenn ich mal so überleg,
ist das Problem bei der Geschicht,
die Frage: Gibt es Gott, oder nicht?
Regeln damit zu begründen,
Verstöße gegen sie seien Sünden,
die man einmal büßen wird,
spätestens sobald man stirbt,
ist nur für jemanden plausibel,
der an das Wort glaubt in der Bibel,
das uns viel davon berichtet,
wie Gott der Herr uns letztlich richtet.
Wenn Gott jedoch nicht existiert,
das Recht den Richter so verliert,
macht Gehorsam nur noch Sinn,
sofern er für uns bringt Gewinn!
Auch hier ergibt sich das Problem,
daß wir einfach nicht verstehen,
was für uns am besten ist,
wo das Glück am meisten sprießt.
Wir können immer nur drauf bauen,
daß unsere Pläne auch hinhauen!
Wäre ich so schlau
und wüßte ganz genau:
gleich fällt die nächste Nuß herunter,
würde ich ganz sicher munter.
Müßte mich ganz schnell verkrümeln,
anstatt hier noch rumzulümmeln.
Ein Fehler ließe sich so leicht vermeiden,
doch ich könnte nicht mehr frei entscheiden.
Den Sinn des Lebens zu verstehen,
heißt keine Fehler mehr begehen.
Weil wir nicht wissen, sondern glauben,
dürfen wir uns viel erlauben.
Nur deshalb können wir frei wählen
und uns mit der Freiheit quälen!
Für mich stellt sich in dieser Lage,
momentan nur eine Frage:
soll ich hier weiter meditieren
und mein Leben so riskieren?
Hat es nicht damit begonnen,
daß Gott beschloß mich zu besonnen?
Meine Schritte hierher lenkte,
wo er mir den Schatten schenkte.
Stellt er mich etwa auf die Probe,
ob ich die Treue ihm gelobe?
Komme ich ins Paradies,
sofern zu bleiben ich beschließ?
Aber würde das nicht heißen:
Ich muß demnächst ins Gras rein beißen?
Hat mir nicht neulich wer erzählt,
wie die Statistik sich verhält,
die die Häufigkeit beschreibt,
wodurch man auf der Strecke bleibt,
reist man in ein fernes Land
mit Sonne, Sand und Palmenstrand?
Das Leben wird fast nie verkürzt,
weil das Flugzeug runter stürzt.
Selten das ein Zug entgleist.
Man wird auch kaum vom Hai verspeist.
Das zeitliche wird meist gesegnet,
weil es Kokosnüsse regnet.
Langsam werde ich nervöser.
Wie erklär ich dem Erlöser,
daß ich den Verstand gebrauche
und jetzt schleunigst untertauche.
Vor der Bambushütte etwas später,
sitze ich wie ein Verräter.
Mit gehörigem Verdruß,
knacke ich die blöde Nuß.
Vielleicht gelingt es mir beim Kauen,
den ganzen Schrecken zu verdauen.
Ich zerteil sie mit dem Messer,
fühle mich schon etwas besser.
Ganz allmählich wird mir klar:
Inzwischen herrscht nicht mehr Gefahr.
Sie ist vorbei
und ich bin frei!
Muß mich nicht mehr frei entscheiden.
Brauche nun nicht mehr zu leiden.
Kann mich dem Genuß hingeben
und mich erfreuen an meinem Leben!
Es ist so fein!
Wie kann das sein?
Ich werde belohnt?!
Mein Leben verschont!
Daraus läßt sich nur eins schließen:
Man soll das Leben ruhig genießen,
indem man den Verstand befragt,
hört auf das, was er uns sagt.
Zweifel sind demnach erlaubt,
auch wenn man fest an etwas glaubt.
Erst wer aus Glauben Wissen macht,
steht bei mir in dem Verdacht,
daß er falsche Dinge tut
und das erfüllt mich dann mit Wut!
Weil Gott uns nicht Gewißheit gibt,
glaub ich, daß er die Menschen liebt!
Ja so ein Urlaub ist gefährlich,
aber bildet auch ganz herrlich!
 
21.4.2002

 

Die Fischtreppe

Kommen Fische an ein Wehr
wird das weiterschwimmen schwer.
Um das Hindernis zu überwinden,
müssen sie sich ganz schön schinden.
Treppen steigen sollen sie!
Ohne Beine fragt sich wie?
Hat sich einer einst gedacht:
Ja das wäre doch gelacht,
fiele mir die Lösung schwer,
schließlich bin ich Ingenieur.
Eines weiß ich ganz genau,
denn ich bin furchtbar schrecklich schlau!
Fische können nicht nur schwimmen,
sondern auch ein wenig springen.
Baut man kleine Stufenbecken,
über die das Wasser fließt,
müssen Fische nur noch checken,
daß dies der Weg nach oben ist.
Gesagt, getan,
kein schlechter Plan!
Doch wie so oft,
wenn man hofft,
wo ein Wille ist, ist auch ein Weg,
findet man ´nen morschen Steg.
 
Entlang der Isar ging ich neulich.
Ach wie wurde mir abscheulich!
Als ich fand ein solch Gerinne,
dacht ich mir: Ich glaub ich spinne!
Müssen Fische nicht zum laichen,
die Quelle von ´nem Fluß erreichen?
Doch woher sollen Fische wissen,
daß sie Stufen springen müssen?
Fische tun nicht denken,
lassen sich von Trieben lenken.
Fließt das Wasser auch hinunter,
Frühling macht Gefühle munter.
So tauchen sie dem Strom entgegen,
tun dabei nicht überlegen,
stehen völlig unter Strom,
denn am Ursprung wartet Lohn.
Dort oben lassen sie´s dann krachen,
haben jede Menge Spaß!
Wobei sie viele Kinder machen,
in dem kalten frischen Naß.
Doch bei all den Hindernissen,
in den aufgestauten Flüssen,
dürft's längst schon keinen Fisch mehr geben,
der sich freut an seinem Leben.
Nun, - ausgestorben sind sie nicht,
ist etwa doch was dran an der Geschicht,
von dem Ingenieur der lacht
und den Fischen Beine macht.
Scheint als hilft die Treppenrinne
ihnen wirklich auf die Sprünge.
 
O.K.
Ich versteh!
Doch meine Frage lautet nun,
warum Fische so was tun.
Warum sie, um sich zu vermehren,
zu ihrem Ursprung zurückkehren.
Wozu wollen sie unbedingt zur Quelle,
über all die Wasserfälle?
Statt zur Quelle sich zu quälen,
sollten sie sich dort vermählen,
wo das Laichen leichter geht,
wo das Wasser fast schon steht.
Dort könnten sie es treibend treiben,
müßten dann nicht mehr so leiden,
denn ihr feuchter Fischverkehr,
wäre nur noch halb so schwer.
Überall im feuchten Naß,
denk ich, macht das Vögeln Spaß!
Es erscheint mir rätselhaft,
daß nur die pure Leidenschaft,
gibt den Fischen Antriebskraft,
für die lange Wanderschaft.
Läßt sich's etwa nicht vermeiden,
daß die Leidenschaft schafft Leiden?
Führt erst der Frust
zu wahrer Lust?
Gibt es einen Unterschied,
zu der Menschenliebe?
Lenken uns auf dem Gebiet
nur sonderbare Triebe?
 
Wenn ich so bedenke,
wem ich mein Herz verschenke:
Ist es nicht auch so bei mir?
Macht die Liebe mich zum Tier?
Um die Richtige zu finden,
mußte ich mich immer schinden!
Kaum hatt' ich eine auserkoren,
ist die dann gleich zu Eis gefroren.
Hat mich mal eine angehimmelt,
habe ich mich schnell verkrümelt.
Was ich begehrt,
blieb mir verwehrt
und umgekehrt.
Klingt alles ganz schön traurig
und furchtbar, schrecklich, schaurig!
Ja da trieft das Selbstmitleid,
aber nur weil es befreit!
Nun muß ich allerdings gestehen,
denn Lügen haben kurze Beine.
Ja, das müßt ihr doch verstehen!
Ich war nicht immer ganz alleine.
Lange Beine hatten sie,
oder Titten geil wie nie!
Wer von euch hat keine Laster?
Wer braucht nie zum Trost ein Pflaster?
Die, oder nie -
ist Utopie!
Auch Wankelmut
tut manchmal gut!
 
Trotzdem bleibt da ein Bestreben,
sich den Idealen hinzugeben.
Ständig ist man auf der Lauer,
absolutes Glück das Ziel,
träumt von Partnerschaft auf Dauer,
denkt: Wahre Liebe ist kein Spiel!
Und wenn sich dann der Wunsch erfüllt,
das Spiel am Ende dir enthüllt,
das Liebe ist, was du vermißt,
wenn du wieder einsam bist,
dann fragst du dich geschwind,
ob ich sie noch einmal find?
Liebe macht dich wirklich blind!
Erst der Schmerz,
zeigt mir mein Herz.
Warum hab ich nichts gespürt,
solange sie mich hat berührt?
Es ist als bin ich grad' erwacht,
aus einer traumerfüllten Nacht.
Und nun beißt die Wirklichkeit,
ich bin allein und nicht zu zweit.
Läßt mich spüren: Es ist zu spät!
Ob das jedem so ergeht?
Ob darin wohl der Trick besteht,
der mir meinen Kopf verdreht?
Ist es nicht ein Widerspruch,
wenn ich nach wahrer Liebe such?
Zweisamkeit in Ewigkeit?
Ständig Glück die ganze Zeit?
Muß Erlösung vom Bösen,
nicht auch das Gute auflösen?
Töne ohne Unterschied,
ergeben jedenfalls kein Lied!
Sind die Sinne voll befriedigt,
hat sich doch ihr Zweck erübrigt!?
Ist das Glück allzu groß,
macht es uns besinnungslos!
Doch befreit von unseren Sinnen,
hört die Zeit auf zu verrinnen,
läßt die Ewigkeit beginnen!
Denn Ewigkeit,
ist ohne Zeit.
 
Das Leben aber ist ein Fluß,
durch den jeder schwimmen muß!
Der Fluß der Zeit hat eine Quelle.
Zeit fließt durch sein Gefälle,
an Ereignissen vorbei,
die uns passieren,
strömt Veränderung herbei,
läßt uns die Ewigkeit verlieren.
Es ist der Feind der Ewigkeit,
die Veränderung durch Zeit!
Doch das Leben
wird getrieben,
von dem Bestreben,
sich zu verlieben!
Der Wunsch nach ewiger Glückseligkeit,
schafft demnach erst den Fluß der Zeit!
Erst wenn man den Verstand verrät,
in einen Zustand reingerät,
in dem die Wirklichkeit nichts zählt,
man den Weg stromaufwärts wählt,
kann man Hindernisse überwinden
und die wahre Liebe finden.
Liebe ist, wenn du vergißt,
was am besten für dich ist!
Und nun erkennen wir die Parallele,
zu dem Liebesleben der Makrele!
 
19.2.2002

 

Treiben

Treiben wir im Fluß der Zeit?
Treiben wir's allein, zu zweit?
Nur kurz schwimmt man aus eigener Kraft,
saugt sich voll mit Leidenschaft.
In die Tiefe zieht die Schwere
kommt kein Halt in die Quere.
Tauchst du nicht auf du Rettungsinsel,
geh ich unter mit Gewinsel!
Treibholz schwimmt herum um mich.
Treibholz bin auch ich.
Treibholz wie erreich' ich dich?
Ist es Schicksal oder Glück,
verfängt man sich an einem Stück?
Fließt die Strömung schnell,
wird es schneller wieder hell!
Turbulenzen bringen uns zusammen.
Turbulenzen brodeln über Flammen.
Turbulenzen führen auch zu Schrammen.
Erst verkeilen,
dann aufgeilen,
schließlich enteilen.
Im ruhigen Wasser hält das Band.
Ruhiges Wasser fließt am Rand.
Doch ob schnelles Treiben
oder langes Bleiben,
ob ich rase oder schleiche,
die Strecke ist die Gleiche!
 
15.3.2001

 

Die Stille

Kannst du die Stille erlauschen?
Hörst du das Rauschen?
Ferne Brandung dringt ins Ohr.
Wogen brechen sich im Chor.
Herzschlag mischt sich ein,
berauscht dein Bewußtsein.
Die nächste Welle nimmt dich mit,
auf einen wunderbaren Ritt.
Die Brecher stürzen zusammen.
Die Brandung steht in Flammen.
Der Rausch wächst zum Getöse,
aus dem ich dich erlöse.
Die Stille, die durchbreche ich,
indem ich sag: ich liebe dich.
Jetzt sind wir nicht mehr allein.
Ruhe kehrt nun endlich ein!
So ist es fein.
So soll es sein!
 
5.3.2001

 

Komm zur Besinnung!

Streich mit mir durch die Nacht
Misch mit mir die Farbenpracht
Rühr mit mir im Gedränge
Zieh das Fest in die Länge
 
Streich mir über meine Hüften
Misch dich mit meinen Düften
Rühr an meinem Herzen
Zieh den Zahn mit Schmerzen
 
Streich mit mir die Leinwand bunt
Misch dein Rot auf meinen Mund
Rühr im großen Topf mit Liebe
Mal das Bild der süßen Triebe
 
Streich mir Honig auf die Zunge
Misch deine Luft in meine Lunge
Rühr in meinem Seelentopf
Koch die Lust in meinem Kopf
 
Streich die Seiten meiner Harfe
Rühr die zarte Liebeslarve
Misch für unser Lied die Töne
Spiel mit mir all das Schöne
 
 
Hörst du das Stück?
Spürst du das Beben?
Riechst du das Glück?
Siehst du das Leben?
Koste die Stimmung!
Komm mit zur Besinnung!
 
4.3.2001

 

Wollen wir?

Will sie berühren!
Will sie verführen,
Leidenschaft verspüren,
den Verstand verlieren,
mich der Vernunft berauben,
an die Liebe glauben.
Zumindest ein Stück
vom ewigen Glück.
Warum nicht immer?
Was wäre schlimmer?
Alles oder nichts?
Im Banne des Lichts?
Ist nicht die Hitze im Licht,
Nachtfalters jüngstes Gericht,
das woran er zerbricht?
Weiß es denn wer?
Die Entscheidung ist schwer.
Angst zu verbrennen.
Angst zu verpennen.
Liebe anstreben
und die Freiheit aufgeben?
Freiheit behalten,
bleibt alles beim alten:
Gefühle verwalten.
Langsam erkalten!?
Wie Perfekt muß es sein?
Ist der Himmel groß oder klein?
Und was denkt sie?
Jetzt oder nie?
Mach einen Schritt!
Ich mach ihn mit!
Du mußt mir vertrauen!
Ich muß darauf bauen!
Glaube verleiht Macht,
die über uns wacht.
 
21.2.2000

 

Der Weg ist das Ziel

Tramper am Straßenrand,
wartet auf Unbekannt.
Die Zeit vergeht,
während er so steht.
Weg, ist sein Ziel.
Es gibt noch so viel!
In einem fort
von Ort zu Ort.
Nichts verloren,
nirgendwo.
Sucht irgendwas,
irgendwo.
Die Reise ist Sucht,
Der Trip die Flucht.
Flucht, weil keiner hält.
Sucht, weil Glück zerfällt.
Fällt nicht mehr auf.
Findet keinen Gefallen.
Gibt auf.
Ist wieder gefallen.
Steht auf.
Löst sich von allen.
Erlöst das Herz
vom letzten Schmerz.
Auf und davon!
Woanders wartet schon!
Hofft auf Leidenschaft
auch wenn sie Leiden schafft.
Doch es gibt noch so viel!
Der Weg ist das Ziel!
 
 
Gipfelstürmer
blickt ins Tal,
sieht Würmer,
fühlt sich genial.
Sonnenlicht
auf dem Gesicht.
Die Sicht ist klar,
Wunderbar!
Die Ferne zum Greifen.
Gedanken schweifen.
Wind im Haar
bringt frische Saat.
Wünsche reifen.
Abschied naht.
Neues Verlangen.
Er muß zurück!
Lust vergangen.
Kurzes Glück.
Ein letzter Gruß
dem Gipfelthron.
Bergab zu Fuß.
Unten wartet schon!
Ihm ist klar,
ständig Gefahr.
Abgründe lauern.
Keine Zeit zu trauern.
Das Tal erreicht.
Sonnenlicht weicht.
Schatten verkünden die Nacht.
Der Gipfel lacht:
Gipfelsturm
und trotzdem ein Wurm!
Schnappt nach Luft.
Der Berg ruft:
Es gibt noch so viel!
Der Weg ist das Ziel!
 
 
Tänzer im Licht
oder auch nicht.
Blitzlichtgewitter,
Körpergezitter.
Er im Zentrum.
Menschen drum herum.
Augen blicken.
Blicke kicken.
Will verführen.
Will berühren.
Rührt in der Menge.
Treibt im Gedränge.
Ein Tropfen im Meer.
Das Meer ist leer.
Durst nach Liebe
und Befriedigung der Triebe.
Möchte alle!
Tappt in die Falle.
Alle sind zu viel.
Der Weg ist das Ziel!
 
 
Schläfer träumt vom Abenteuer.
Die Welt ist ihm nicht Geheuer.
Heuert an - Gedanken,
öffnet so die Schranken.
Segelt aufs Meer,
Wünschen hinterher.
Gerät in Not
auf seinem Boot.
Sturm spielt das Lied vom Tod.
Kämpft mit aller Kraft,
damit er es schafft.
Denkt dabei zurück
an all das Glück.
Das Leben ist schwer.
Will dennoch mehr.
Wacht auf
und erkennt:
er nimmt in Kauf,
daß er verpennt.
Die Angst besiegen!
Nicht mehr liegen.
Mut tut gut!
Es gibt noch so viel!
Der Weg ist das Ziel!
 
10.2.2000

 

Ich steh auf dich!

Hab dich gesehen
und blieb stehen,
konnte nicht mehr weitergehen.
Kam nicht vom Fleck,
da warst du weg.
So ein Dreck!
Dafür mußte ich sehr büßen,
verlor den Boden mit den Füßen.
Dann hast du mir Halt gegeben.
Ich erwachte neu zum Leben
Du bist der Grund auf dem ich steh,
auf dem ich seither weiter geh.
 
Herbst 1997

 

Ein Gedicht

Vor einem vollen Glas mit Bier
liegt ein leeres Blatt Papier.
Zwei Augen starren ganz gebannt.
Einen Stift hält meine Hand.
Gedanken knittern mein Gesicht,
denn ich will schreiben ein Gedicht,
worüber, weiß ich leider nicht,
bin anscheinend nicht ganz dicht!
Denk mir ich kann Dichter sein,
gelingt mir nur ein Schüttelreim.
Was ich schüttel ist mein Kopf,
ist bloßer Halt für meinen Schopf,
denn es fällt nichts aus ihm raus,
er ist leer, oh welch ein Graus!
Fühl' mich klein wie eine Maus.
Wird wohl nichts aus dem Applaus!?
Voller Frust greif' ich zum Bier,
füll' die Leere so in mir.
Schütt das Gesöff in mein Gesicht,
noch immer bin ich nicht ganz dicht.
Kommt mir plötzlich ein Gedanke,
während ich erneut was tanke:
Warum ist ein Mensch nicht dicht,
der den Regeln nicht entspricht?
Ist jedoch der Grund dafür
eine große Menge Bier,
wird einer völlig dicht genannt,
hat er die Grenzen nicht erkannt.
Sollte das etwa bedeuten,
daß bei ganz normalen Leuten
Schwachsinn daher nur regiert,
das Gewohnte sich verliert
und man nur noch Blödsinn stammelt,
weil das Bier sich sammelt, -
denn ab zu fließen glückt ihm nicht,
normale Menschen sind ja dicht.
Nur gänzlich ohne den Verstand
ist nicht dicht sein Normalzustand.
Ist dies die Art drauf hin zu weisen,
daß solche Leute nicht entgleisen,
da ständig sie daneben stehen
und nie gegebene Wege gehen.
Wenn Schüsseln einen Sprung enthalten,
kann das Bier sich nicht entfalten.
Es rinnt hinweg
durch das Leck.
Macht aber nichts, denn man ist nämlich
von Hause aus ziemlich dämlich!
Statt Bier zu zahlen, spart man Geld,
kauft sich dafür die ganze Welt.
Kann so viele Sachen machen,
über die die anderen lachen.
Läßt es immerzu nur krachen
ohne böse zu erwachen.
Andere müssen dafür zechen
und sich hinterher erbrechen.
Na, was sagt ihr jetzt zu mir?
Bin ich nicht dicht, oder Ihr?
Prost sage ich, trink' noch ein Bier.
Daraufhin seh' ich vor mir
ein leeres Glas, ganz ohne Bier
und ein beschriebenes Papier.
Dicht drängen darauf sich die Verse,
Gedankenbrei verdichtet sich,
immer dichter bin auch ich
bald vom Kopf bis zu der Ferse.
Ich fühle mich absonderlich,
leichtes Schwanken schüttelt mich.
Das ist nun der Schüttelreim!
Prost, ich schenk mir noch was ein.
Der Versfuß schickt mir seinen Gruß.
Endlich Schluß mit dem Verdruß!
 
1996

 

Horrorskopoly

Heute ist mein Horoskop
wieder mal ziemlich grob.
Mein Partner, so steht da,
kommt mit mir nicht klar.
Naja, ist kein Partner da,
kommt er halt mit mir nicht klar!
Woanders steht geschrieben,
man wird mich Heut sehr lieben.
Meine Chancen stehen gut.
Das baut mich auf und gibt mir Mut.
Jungfrau ist mein Aszendent.
Kann sein, daß sie Heut mit mir pennt.
Also zieh ich los
und fühle mich ganz groß.
Tatsächlich dauert es nicht lang,
bis ich mir eine hübsche fang.
Sie ist blond mit Lockenpracht
und will mich haben heute Nacht.
Doch zuerst da fragt sie mich:
"Welches Zeichen steht für dich?"
Ich sage ihr, ich bin Stier
und das ich so sehr nach ihr gier!
Daraufhin kommt von Ihr:
"Ich kann heut' leider nicht mit dir."
Der einzige mit dem sie's kann,
ist ein echter Wassermann.
Das sagt ihr das Horoskop.
Ich bin sauer und ich tob'.
Wenn sie das tatsächlich glaubt,
ist sie dümmer als erlaubt.
Das drück' ich ihr genau so rein.
Sie läßt mich stehen und geht heim.
Die Sterne haben also recht,
um die Partnerschaft steht es schlecht!
 
1995

 

Das Mädchen und der Bub

Ich lernte da ein Mädchen kennen,
mit der wollt’ ich unbedingt mal pennen.
Ich zahlte ihr ein Bier
und sagte dann zu ihr.
Hey du Mädchen du bist so schön,
woll’n wir nicht zu dir nach Hause geh’n?
Drauf sie: Oh ja, das trifft sich gut,
da mein Vater seine Arbeit tut
und die Mutter kauft grad ein,
wir sind allein, wir sind allein.
Wir sitzen auf dem Bett in ihrem Zimmer.
Ich schau sie an und seh’ den Schimmer
in ihren Augen.
Ich kann es kaum glauben!
Sie blickt mich an,
kommt näher und näher und näher
und dann
nehm’ ich sie in meinen Arm.
Ihre Lippen sind feucht und warm.
Sie schmiegt sich fest an meine Rippen.
Ojemine, wir kippen
in das weiche Federkissen.
Es zerknautscht, während wir uns küssen.
Ihre Beine
umschlingen meine.
Sie hat ’ne Menge Kleider an
mit verdammt viel Knöpfen dran.
Wo fang ich an? Wo fang ich an?
Wo soll ich nur beginnen?
Am besten von Außen nach Innen.
Zuerst die Bluse,
während ich schmuse.
Knopf für Knopf,
ich armer Tropf.
Blind und mit einer Hand
zerre ich an ihrem Gewand
und gleichzeitig tu’ ich küssen
müssen
und ihren Rücken
drücken.
So erreich’ ich übers Schmusen
endlich ihren runden Busen.
Der BH, verflixt,
der hat mich ausgetrickst.
Ich klemm’ mir meine Finger
und wimmer.
Sie lacht – ich hab’s mir gleich gedacht,
er wird vorne aufgemacht,
zwischen den Hügeln an jenem Ort,
in dem Tal, ganz genau dort,
wo Knopf vier sich mal befand
am geschlossenem Gewand.
Endlich offen!
Ich darf wieder hoffen.
Mmh wie warm, mmh wie weich!
Wir beide schmunzeln zugleich.
Bald beginnen meine Hände zu gleiten,
hinab an ihren schmalen Seiten.
Sie trägt Blue Jeans mit Reißverschluß.
Vor Freude geb’ ich ihr ’nen Kuß.
Ach wie nett das Unterhöschen,
drauf sind rosarote Röschen.
Und dann darunter,
mein Dings wird munter.
Meine Augen fangen an zu funkeln,
doch plötzlich find ich mich im Dunkeln.
Sie schiebt mir meinen Pulli über den Kopf.
Ganz zerzaust ist nun mein Schopf.
Als ihre Finger meine Achseln streifen,
wird mein Dings zum Steifen.
Ha –Oh Fun!
Wir haben – Wir hatten ja dieselbe Hose an.
Jetzt liegen unsere Kleider übereinander
und wir auch.
Erst sie auf mir,
dann ich auf ihr.
Sie umschlingt mich voller Gier,
als wäre sie ein Tier,
mit den Armen
und den Beinen.
Dann spüren wir uns hier
und hier
und hier
und rhythmisch quietscht das Bett.
Es wird heiß.
Mir rinnt der Schweiß.
Stromstöße von mir
entladen sich in ihr,
zweimal, dreimal, vier.
Ich lass das zählen und konzentrier’
mich auf das, was ich tue mit ihr.
Ah, ahh, ahhh, ahhhh
und dann
ist es wieder still.
Wir zieh’n uns an.
Sie fragt:
Morgen wieder?
Und ich sag:
Jaaaaaa!
 
1991

 

Evolution

Es war einmal in Afrika.
Die Affen waren schon damals da.
Sie kletterten auf Bäume rauf
und vermehrten sich zu hauf,
mampften jede Menge Blätter
und wurden dadurch immer fetter.
Ihre Zahl war bald zu groß,
so zog eine Schar von ihnen los
und suchten das Schlaraffenland,
Garten Eden auch genannt.
sie mußten sich durch Wüsten schleppen
und wanderten durch weite Steppen.
Dort fanden sie, man glaubt es kaum
Affenbrot auf einem Baum.
Leider war schon sehr bald klar,
daß es äußerst schwierig war
das Brot vom Baum herab zu pflücken,
es wollte nur den größten glücken.
Keiner hat den Baum erklommen,
keiner ist hinauf gekommen.
Der Stamm zu dick, die Rinde glatt,
nur sehr große Affen wurden satt.
Die zu klein gewachsenen Affen
begann der Hunger dahinzuraffen.
Da das Brot vom Baum so schmeckte,
das der Affenrest sich noch mehr streckte,
hat die Gier der großen Affen
die Gieraffen erst erschaffen.
Charles Darwin wußte davon schon.
Er nannte das Evolution.
Nach Eden zu streben
verändert das Leben!
 
3.6.2007

 
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Der Schafrichter

Schießt ein Schütze scharf auf Schafe
Bekommt der Scharfschütze eine Strafe.
Dem Schafrichter erst vorgeführt,
den die Sache sehr berührt,
spricht der ganz ernst von seinem Thron:
„Du kommst ungeschoren nicht davon!
Ich schicke dich auf das Schafott,
dann Gnade dir der liebe Gott.
Wärst du Lammfromm geblieben,
würden dich die Schafe lieben!“
 
3.6.2007

 
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Baskenball

Im Baskenland den Karneval
feiert man beim Baskenball.
Jeder trägt die selbe Mütze
und erzählt ‘ne Menge Witze.
Die Schar Mützel läßt es krachen,
es geht darum sich tot zu lachen.
Bombenstimmung herrscht im Land.
Das Baskenland ist da bekannt.
 
2.6.2007

 

PROminEND

Ein jeder strengt sich mächtig an,
will erreichen so viel er kann.
Kaum einem reicht nur ein klein wenig,
erst durch ein Reich wird man zum König!
So hat der Reichtum und die Macht
uns den Unterschied gebracht.
Den Armen geht es meist nicht gut,
zur Armut gehört deswegen Mut!
Reichtum ist dagegen fein,
nur Angst vor Armut sorgt für Pein.
Und wenn dich zudem jeder kennt,
bist am End gar prominent!
Doch wenn die Ewigkeit beginnt,
am End wenn wir verschieden sind,
sind wir da nicht alle gleich,
egal ob arm oder reich?
 
11.6.2008

 

zum grimmigen Märchen
2003